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Aufbau einer Uhr
Eine Uhr kann man grob in drei Bereiche einteilen, auch wenn sie sich an den Randstellen überschneiden:
Die Kraftquelle


Bei recht alten Uhren trifft man jedoch auch auf Werke mit Kette und Schnecke. Hier gibt es ein "Rad", das schneckenförmige Windungen zur Spitze besitzt und eine feine Kette in seinen Windungen aufwickeln kann. Das andere Ende der Kette ist an dem Federhaus befestigt. Sinn dieses Konstrukts ist es, die nicht-lineare Kraftabgabe der Aufzugsfeder im Federhaus auszugleichen, um so einen möglichst gleichmäßigen Gang der Uhr zu gewährleisten. Bei moderneren Uhren ist dieses durch ein anderes Material der Aufzugsfeder und andere Uhrwerksmerkmale gegeben.

Das Räderwerk
Das Räderwerk entspricht quasi einem Übersetzungsgetriebe von langsam (vom Federhaus kommend) zu schnell (Sekundenzeiger oder Gangrad). Für einen gleichmäßigen Ablauf des Räderwerks sorgt am Ende die Hemmung im nächsten Punkt.
Wenn man es ganz eng sieht, so könnte man die Außenverzahnung des Federhauses hier noch voranstellen.
Die genaue Abfolge ist hier:
Federhausverzahnung » (Minutenradtrieb » Minutenrad) » (Kleinbodenradtrieb » Kleinbodenrad) » (Sekundenradtrieb » Sekundenrad) » Hemmungsrad.
Die Hemmung
Damit das Räderwerk nicht ungebremst (und beschleunigend) abläuft, muß es gehemmt werden. Die Uhrenhemmung war es auch damals, welches erste Versuche des Baus einer Räderuhr immer wieder zunichte machten, bis um 1280 herum die Spindelhemmung erfunden wurde. Heute finden sich überwiegend Ankerhemmungen in mechanischen Uhren, bei älteren Uhren die Zylinderhemmung und bei noch älteren Uhren die Spindelhemmung. Daneben gibt es noch die Chronometerhemmung, die man in Präzisionsuhren manchmal antrifft, und darüber hinaus rund 250 weitere exotische und mehr oder weniger Hemmungen. Auf die einzelnen Hemmungen wird im
Das Zeigerwerk

Interessanter ist jedoch das Zeigerwerk in Hinblick auf Stunden- und Minutenzeiger: Durch die Werksplatine ragt mittig die Minutenradwelle, auf die relativ fest das Viertelrohr aufgeschoben ist (siehe unterer Bildteil rechts). Relativ bedeutet, daß es sich dennoch unabhängig von der Minutenradwelle drehen läßt, um eine Zeigerverstellung zu ermöglichen! Hierbei darf sich ja das Minutenrad im Räderwerk nicht mitdrehen.
Auf das Viertelrohr wird über dem Zifferblatt der Minutenzeiger aufgesteckt, der Minutenzeiger dreht sich also genau mit dem Minutenrad mit. Das Viertelrohr besitzt jedoch auch eine kleine Verzahnung, die ein Wechselrad antreibt (hier links dezentral), das wiederum das Stundenrad bzw. Stundenrohr (mit Verzahnung) antreibt (siehe rechts der obere Bildteil). Darauf sitzt dann über dem Zifferblatt der Stundenzeiger, der also eher indirekt durch den Minutenzeiger angetrieben wird.