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Uhrenhemmungen...
Échappement Naturel
Diese Hemmung besitzt zwei Hemmungsräder, die über eine Verzahnung ineinander greifen und sich somit gegensätzlich drehen. Ebenso besitzen leicht zueinander versetzte Hemmungszähne, welche abwechselnd in den mittig zwischen den Hemmungsrädern verlaufenden - ja Anker paßt nicht ganz! - Hebelapparat? Steg? ... irgendwie sowas ... greifen.
Einer der Gründe, warum Breguet diese Hemmung als "Naturel" bezeichnete, ist, daß damalige Öle meist nicht hinreichend qualitativ genug waren. So soll Breguet einmal gesagt haben: "Gebt mir ein perfektes Uhrenöl und ich gebe euch eine perfekte Uhr!" Dieses konnte natürlich niemand tun und so beschloß Breguet, eben ohne Öl auskommen zu wollen. Natürlich gabs schon Chronometer-Hemmungen, die ohne Öl auskamen, die waren jedoch mehr als ungenau, wenn sie - eingebaut in eine Taschenuhr - am Körper getragen wurden und blieben zu dem auch häufig stehen. Breguet hatte also die Idee, der Unruh doch zwei Impulse zu geben. Um gute Gangergebnisse zu erreichen, verbaute Breguet also viele Lagersteine und Rubine an entscheidenden Stellen - in einer Zeit, in der solche Steinchen noch sehr teuer und kompliziert in der Herstellung waren! Auch erhöhte er die Schlagzahl der Hemmung auf 21600 A/h, für diese Zeit ein schnelles Tempo, wo doch andere Hemmungen mit maximal 18800 A/h funktionierten.
Aber nun zur Funktion: Mittig zwischen den Gangrädern sitzt ja dieser Steg. Genau mittig zwischen den Gangrad- Wellen sieht man den kleinen Ruhestein, der die Zähne der Gangräder abwechseln blockiert. An der Unruhwelle sieht man zwei Steinpaletten, welche den Impuls von den Gangrädern aufnehmen und so der Unruh wieder etwas Schwung geben.
Eine vollständige Animation gibts übrigens auf den » Seiten des Volker Vyskocil.
Ebenso gibts an der Unruh einen Hebestein, der in eine Gabel am Ende des Stegs greift und ihn so mitnimmt. Dadurch wird ein Zahn des Hemmungsrades freigegeben, die Gangräder drehen sich ein Stück, geben der Unruh einen Impuls. Der Steg wandert zur anderen Seite und der Ruhestein kommt rechtzeitig dort an, um den nächsten Zahn des anderen Gangrades zu blockieren.